Eltern-Lob für Corona-Piks
130 Kinder in der Melsunger Stadthalle geimpft
Melsungen - 130 Kinder zwischen fünf und elf Jahren sind am Freitag in der Melsunger Stadthalle gegen Corona geimpft worden. Viele Eltern lobten das Angebot und die gute Organisation. Es war eine Aktion des Schwalm-Eder-Kreises in Zusammenarbeit mit der Gesundheit Nordhessen, niedergelassenen Kinderärztinnen und Kinderärzten sowie dem DRK-Kreisverband Schwalm-Eder.
„Das ist sehr gut, super, ich habe jetzt ein gutes Gefühl.“ Das sagte Franziska Schatz aus Körle. Sie ließ ihre Kinder Alina (8) und Lenjo (6) impfen. In drei Wochen hätte sie beide beim Kinderarzt impfen lassen können. Dann erfuhr sie von dem Melsunger Termin, meldete sich an und freute sich über den Erfolg. Am 5. März gibt es den zweiten Piks, einen Tag vor Lenjos Geburtstag.
„Man fühlt sich hier gut aufgehoben, alles ist gut strukturiert und kindgerecht gemacht“, lobte Stephanie Baumann aus Böddiger die Impfaktion. Ihre Tochter Lotta Marie (7) hat gar nichts gemerkt von dem Pik, erzählte sie strahlend, und sie hatte auch gar keine Angst.
Julia Löwer kam von Gudensberg nach Melsungen. Ihr Sohn Vinzent (5) bekam bereits die zweite Impfung. „Es ist schwer, einen Termin zu bekommen“, sagte die Mutter, und freute sich: „Gut, dass der Schwalm-Eder-Kreis das hier anbietet. Es ist sehr gut organisiert, kindgerecht gemacht und man hat jetzt ein besseres Gefühl.“ Die Impfung für Kinder sei ein wichtiger Schritt zur Sicherheit. Dass die Kinder nebenbei noch ihren Spaß hatten, dafür sorgte der Clown, den das DRK engagiert hatte. „Toni Clowni und der Luftballon 200“ – so sein Künstlername – formte Tiere aus Luftballons und freute sich sehr über den Dank der Kinder und Eltern.
Verantwortlich für das Impfen waren Dr. Thomas Fischer, Dr. Bernd Herrmann und Dr. Philipp Koch, geimpft haben Denny und Daniela Ludewig sowie Martina Wolafka.
Es war bereits die zweite Kinder-Impfaktion des Kreises. Bei der ersten in Homberg waren alle 120 Termine schnell vergeben. „Eine rundum gelungene Aktion“, betont der Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernent Jürgen Kaufmann. In Melsungen wurden 240 Termine angeboten, aber letztlich nur 130 wahrgenommen. Bis zum Donnerstag hatte es lediglich 90 Anmeldungen gegeben. Daraufhin wurden über das Staatliche Schulamt alle Grundschulen informiert, erläuterte Kaufmann, „weil wir doch ein bisschen erschüttert waren, dass sich relativ wenig angemeldet hatten“. Schließlich waren es 140 Anmeldungen, nach einigen Absagen noch 130 Teilnehmer.
Dennoch sieht der Vizelandrat Signale, „die uns bestärken“, weitere Termine für Kinder anzubieten. Die Termine für Mitte bis Ende Februar sollen in den nächsten acht bis 14 Tagen festgelegt werden, kündigte Kaufmann im HNA-Gespräch an.
„Die positiven Reaktionen überwiegen deutlich“, unterstrich Jürgen Kaufmann. Eine Bürgerin habe die Kinder-Impfaktion des Kreises auf Facebook mit den Worten „Ihr seid doch komplett gestört“ kommentiert, berichtete Kaufmann in Melsungen. „Ich fühle mich beleidigt, wir fühlen uns angegriffen“, sagte Kaufmann: „Das ist Hohn an der Gesellschaft und strafbares Handeln.“
Manfred Lau, Geschäftsführer des DRK-Kreisverbandes Schwalm-Eder, zog in Melsungen gegenüber unserer Zeitung diese Zwischenbilanz: „Wir haben ein hervorragendes, hoch motiviertes Team, das seit November sehr gute Arbeit geleistet und bereits über 10 000 Impfungen durchgeführt hat.“
Mit dem Melsunger Ergebnis zufrieden war auch Julia Weber, die Leiterin des mobilen DRK-Impfteams: „130 weitere Kinder sind geimpft.“ Dass es nicht mehr waren, liege auch daran, „dass Corona in vielen Kindergärten um sich greift.“
Impftermine
Weitere Angebote des Schwalm-Eder-Kreises für Erst-, Zweit- und Drittimpfungen ab dem 12. Lebensjahr: 7. Februar 15 bis 20 Uhr Bürgersaal im Rathaus Felsberg, 8. Februar 14 bis 19 Uhr Stadthalle Homberg, 9. Februar 10 bis 14 Uhr Kulturhalle Schwarzenborn.
Bilder:
Gemeinsame Freude über die Impfungen gegen Corona: geimpfte Kinder, Eltern, Ärzte, DRK-Helfer, Kreis-Gesundheitsdezernent und Clown „Toni Clowni und der Luftballon 200“.
Den Piks gar nicht gespürt: Lotta Marie Baumann mit ihrer Mutter Stephanie, Denny Ludewig, links, vom DRK und der Kinderarzt Dr. Philipp Koch.
Fotos: Manfred Schaake